Samstag, 14. September 2024

Dino Western

Dino Western 

 Ein Genre, das es so eigentlich nicht gibt, existieren doch nur zwei Filme in dieser Nische (meines Wissens nach).  

Der erste erschien 1956. „Die Bestie von Monte Bravo“ oder „Der Fluch von Monte Bravo“. Bei dem amerikanischen Rancher Jim Ryan verschwinden immer wieder Rinder. Die Mexikaner sprechen von einem Fluch, er glaubt hingegen, dass sein mexikanischer Konkurrent Enrique Rios dahinter steckt. Als auch Menschen verschwinden, geht er der Sache nach und stößt auf einen Allosaurus. 

 Was nach Trash klingt, ist eigentlich ein solider Western, bei dem erst am Ende die SF/Horrorelemente zum Tragen kommen. Bis auf die Szene mit den Stiefeln, die die Beine des Sauriers darstellen sollen, ist er handwerklich gut gemacht und wirkt in keinster Weise lächerlich. Es war der erste Film, bei dem farbige Cinemascope-Technik mit Stop Motion kombiniert wurde.

DER FLUCH VON MONTE BRAVO (THE BEAST OF HOLLOW MOUNTAIN)

USA/Mexiko 1956

Regie: Edward Nassour, Ismael Rodriguez

Drehbuch: Robert Hill, Jack DeWitt

Darsteller: Guy Madison (Jim Ryan), Patricia Medina (Sarita), Eduardo Noriega (Enrique Rios)










Der zweite Film ist weitaus bekannter: GWANGIS RACHE 

Wie „Die Bestie von Monte Bravo“ soll auch dieser Film auf der Geschichte „Valley of the Mist“ von Willis O'Brian beruhen, geht allerdings in eine völlig andere Richtung. Durch ein prähistorisches Zwergpferd findet die Truppe eines Wanderzirkus ein verborgenes Tal, in dem noch Dinosaurier leben. Durch eine Reihe von Zufällen können sie einen Allosaurus, der unter den Einheimischen unter dem Namen „Gwangi“ gefürchtet wird, einfangen und als Zirkusattraktion vorstellen. Doch dem Tier gelingt die Flucht und es beginnt eine wilde Jagd.
 
Anders als in „Die Bestie...“ ist der Allosaurus hier mehr Opfer als Täter. Schon zu Beginn des Films wird überdeutlich gezeigt, wie die Tiere in den Zirkus gequält und misshandelt werden. Das steigert sich, als schließlich ein Elefant gezwungen wird, gegen Gwangi zu kämpfen. Die Rache des gequälten Tiers bleibt schließlich als logische Konsequenz.

GWANGIS RACHE (VALLEY OF GWANGI)

USA 1969

Regie: James O'Connolly

Drehbuch: Willam E. Bast, Julien More

Darsteller: James Franciscus (Tuck Kirby), Gila Golan (T.J. Breckenridge)








Comicfassung

Tricktechnisch mögen beide Filme heute überholt wirken, doch gerade die Stop Motion-Effekte finde ich sehr reizvoll. 

 Positiv ist, dass beide Filme nicht versuchen, Monsterfilme zu sein, sondern Tiere zeigen, die in einem fremden Ökosystem zu überleben versuchen. Gerade in „Gwangi“ sind wohl eher die Menschen die wahren Monster. 
Michael Sonntag

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