Neben den vier heute vorgestellten Romanen gibt es eine Vielzahl weiterer - eigentlich erwähnenswerter - Western, die in Texas spielen oder deren Protagonisten aus Texas stammen. - Doch dazu vielleicht ein anderes Mal.
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Donnerstag, 17. Juli 2025
Texas Western (Roth)
Texas Western
Nein, es geht hier nicht um die gleichnamige umfangreiche Romanheftreihe des Bastei-Verlags oder die Comicserie Texas aus den 1950er Jahren (siehe obige Scans von Beispielheften).
Schlicht und einfach Texas' überschrieb James A. Michener (1907-1997) seinen erstmals 1985 veröffentlichten 'Wälzer', in dem er - ähnlich wie in anderen seiner Bücher - ein breites Panorama der texanischen Geschichte bietet: "Texas, flächengrößter und reichster Bundesstaat der USA, hat in James A. Michener den idealen Chronisten gefunden. In einer gekonnten Kombination aus historischen Fakten und fiktiven, persönlichen Schicksalen ziehen hier viereinhalb Jahrhunderte texanischer Geschichte an den Auges des Lesers vorüber: der Existenzkampf der ersten Siedler, die blutigen Auseinandersetzungen mit den Indianern, die legendären Taten der rauhbeinigen Texas-Rangers, die Befreiung von spanisch-mexikanischer Vorherrschaft, der Bürgerkrieg zwischen Nord und Süd, der Ölboom der zwanziger Jahre, die gigantische Grundstücksspekulation und Bauwut der Gegenwart." (Rückentext einer deutschen Ausgabe). - Das Buch wurde ein Bestseller und in zahlreiche Sprachen übertragen, allein in Deutschland gab es mehrere Hardcover- und Paperback-Ausgaben. Als bekennender Liebhaber von Micheners historischen Romanen finde ich das Buch noch immer lesens- und sehr empfehlenswert.
Greifen wie zu Elmer Keltons (1926 - 2009) Die Rebellen von Texas, hier in der deutschen Taschenbuchausgabe des Münchener Moewig-Verlags aus dem Jahr 1967. Massacre at Goliad - so der Titel des 1965 veröffentlichten Originals - erzählt von einem Ereignis aus der Zeit des texanischen Unabhängigkeitskampfes gegen die Truppen des mexikanischen Präsidenten Santa Anna. "Thomas Buckalew und sein Bruder Joshua haben gegen Indianer und Banditen gekämpft, um das Land zu verteidigen, das sie der Wildnis abgerungen haben. Nun sollen sie alles verlieren. General Santa Annas Truppen sind im Anmarsch, um die Texas-Rebellen niederzuwerfen. Thomas und Joshua greifen zu den Waffen, denn dieser Krieg entscheidet über ihr Schicksal." (Rückentext einer deutschen Ausgabe). - Elmer Kelton gehörte zu den angesehensten amerikanischen Westernautoren und war auch Ehrenmitglied der deutschen Gesellschaft zum Studium des Western (GASW - German Association for the Study of the Western). Seine meisten Romane spielen vor texanischem Hintergrund und zeichnen sich durch Detailtreue und spannende Schilderungen aus.
Der Roman Die Texasbrigade (The Crossing - 1959) von Clay Fisher (das ist Henry Wilson Allen (1912-1991), der auch als Will Henry schrieb) erschien 1967 im Münchener Wilhelm Heyne Verlag als Band 2158 der Heyne Western - der umfangreichsten und wichtigsten deutschen Western-Taschenbuchreihe. Da der Werbetext der Buchrückseite mir nicht vorliegt, hier nur der 'Aufmacher' vom Cover ergänzt um eine übersetzte im Original englischsprachige Werbung: "Sie waren die gefährlichsten Männer im Westen - und sie kämpften auf verlorenem Posten." - "Inmitten der Wut und des Hasses, die zum Bürgerkrieg führten, musste ein Mann zwischen Kämpfen und Sterben wählen. Dies ist die flammende Saga des heldenhaften Kampfes eines Mannes, um das Land - und die Frau - zu retten, die er liebte." - Wie gewohnt handelt es sich um eine spannende gut geschriebene Geschichte, die eindringlich belegt, dass Clay Fisher zu den besten amerikanischen Westernautoren der damaligen Zeit gehörte. - Das bei Heyne gewählte an sich gute Umschlagbild passt allerdings nicht zum Handlungsort Texas, es zeigt eine Szene, die in der Zeit Lederstrumpfs an der alten Frontier im amerikanischen Osten (Appalachen, Kentucky) lokalisierbar ist.
Mit Robert Ullmans [das sind Heinz Josef Stammel (1926-1989), teils auch Werner J. Egli (*1943)] Der Mann aus Texas (1968) sei abschließend eine deutsche Originalveröffentlichung vorgestellt. Der Text erschien der DNB zufolge mindestens dreimal, bei Kelter gab es 1968 (Kelter-Taschenbuch 521) und 1979 (Kelter Taschenbuch 1058) zwei Taschenbuchausgaben und bei Indra /Zauberkreis erschien um 1970 (Top Western Express 501) eine Romanheftfassung. - Allerdings spielt die Geschichte nicht in Texas, sondern erzählt von Erlebnissen eines Texaners in Zusammenhang mit dem Fetterman-Massaker.
Neben den vier heute vorgestellten Romanen gibt es eine Vielzahl weiterer - eigentlich erwähnenswerter - Western, die in Texas spielen oder deren Protagonisten aus Texas stammen. - Doch dazu vielleicht ein anderes Mal.
© Karl Jürgen Roth