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Mittwoch, 2. Juli 2025

Der Western im Film: Die 1950er Jahre: Vera Cruz (Loechel)

Der Western im Film: Die 1950er Jahre
Vera Cruz (1954)

Während des französisch-mexikanischen Krieges reist der ehemalige Konföderationsoffizier Ben Trane (Cooper) nach Mexiko, um dort einen Job als Söldner zu finden. 
In Mexiko trifft auf Joe Erin (Burt Lancaster), einen Revolverhelden, der eine Bande von Halsabschneidern anführt.
Erin und seine Bande werden von Marquis Henri de Labordere (Cesar Romero) für den Dienst bei Kaiser Maximilian I. von Mexiko (George Macready) angeworben.
Der Kaiser bietet ihnen 25.000 Dollar, um die Gräfin Duvarre (Denise Darcel) in die Stadt Vera Cruz zu bringen. Bei einem persönlichen Gespräch gelingt es Trane, den Kaiser dazu zu bewegen, das Angebot zu verdoppeln. 
Während einer Flussüberquerung bemerkt Trane, dass die Postkutsche, in der die Gräfin reist, extrem schwer ist. Später entdecken Erin und Trane, dass darin sechs Kisten mit Goldmünzen versteckt wurden. 
Die Gräfin teilt ihnen mit, dass es sich um drei Millionen Dollar handelt, mit denen Soldaten und Verstärkung aus Europa bezahlt werden soll. 
Daraufhin schließen Trane, Erin und die Gräfin eine unheilvolle Allianz, um das Gold zu stehlen und aufzuteilen. Was sie nicht wissen, ist, dass der Marquis aus dem Verborgenen zuhört.
Während der Fahrt greifen die Juaristas, angeführt von General Ramírez (Morris Ankrum), die Kolonne mehrmals an.
Zudem schließt sich die Taschendiebin und Juarista-Kämpferin Nina (Sara Montiel) dem Konvoi an. Als Trane, Erin und ihre Männer von den Juaristas umzingelt werden, überredet Trane Ramirez, sich ihnen anzuschließen und ihnen 100.000 Dollar zu zahlen.
Dem Marquis gelingt es jedoch, das Gold nach Vera Cruz zu bringen. Bei dem Angriff der Juaristas werden die Franzosen besiegt, aber die meisten von Erins Männern getötet. 
Als Erin versucht, das Gold für sich selbst zu stehlen und dabei auch einen seiner Leute über den Haufen schießt, kommt es schließlich zum Duell zwischen ihm und Trane… 

 

Die Dreharbeiten zu „VERA CRUZ“ mit GARY COOPER und BURT LANCASTER in den Hauptrollen) begannen im Februar 1954. in Mexiko. 

Im Mai wurden sie nach Estudios Churubusco verlegt, wobei es  aber während der Dreharbeiten zu Meinungsverschiedenheiten zwischen dem Regisseur ROBERT ALDRICH und dem Schauspieler und Produzenten BURT LANCASTER über die Konzepte und über die Handlung des Films kam.

Der Westernfilm „VERA CRUZ“ war ein Hit an den Kinokassen und spielte allein in den USA neun Millionen US-Dollar ein. Doch auch in Europa war der Film sehr erfolgreich. Allein in Frankreich sahen über 4,5 Millionen Kinozuschauer den Film.

Der Westernfilm „VERA CRUZ“ kann insbesondere durch die aufwendige und sorgfältige Inszenierung von Regisseur ROBERT ALDRICH punkten, indem insbesondere die beiden Schauspieler GARY COOPER und BURT LANCASTER in ihren Rollen durchweg überzeugen können.

Hinzu kommt, dass in dem Westernfilm die gängigen Muster des Western-Genres immer wieder aufgebrochen und auf den Kopf gestellt werden, der insbesondere auch eine interessante Studie über die Gier des Menschen nach Gold ist, für das Erin über Leichen geht. 

 © by Ingo Löchel


Vera Cruz
USA 1954

Stab
Regie : Robert Aldrich
Drehbuch: Roland Kibbee und James R. Webb
Kamera: Ernest Laszlo
Schnitt: Alan Crosland junior
Musik : Hugo Friedhofer

Darsteller
Gary Cooper als Benjamin Trane
Burt Lancaster als Joe Erin
Denise Darcel als Marie Duvarre
Cesar Romero als Marquis Henri de Labordere
Sarita Montiel als Nina
George Macready als Kaiser Maximilian
Jack Elam als Tex
Ernest Borgnine als Donnegan
Charles Bronson als Pittsburgh
James McCallion als Little-Bit
Morris Ankrum als General Ramírez
James Seay als Abilene
Henry Brandon als Captain Danette
Archie Savage als Ballard
Charles Horvath als Reno
Jack Lambert als Charlie
Juan Garcia als Pedro

FSK: Ab 12 Jahren
Laufzeit: 94 Minuten







Zu diesem Beitrag gab es in unserer Facebook-Gruppe einen Kommentar von Alepoú Pannoussis, der auf eine andere Einschätzung des Films durch den amerikanischen Kritiker Jeff Arnold verweist:
"Man kann auch zu einer ganz anderen Beurteilung kommen als Ingo Löchel in seinem Beitrag im AKWA Journal, wie man hier https://jeffarnoldswest.com/2019/02/vera-cruz-ua-1954/ sehen kann. Der englische Blogger Jeff Arnold – ein glühender Verehrer von Gary Cooper, aber leider vor gut einem Jahr verstorben – ließ kaum ein gutes Haar an dem Film. Über Burt Lancaster: „Außerdem übertrieb er, wie er es gerne tat, wenn man ihn nicht einbremste, und dieses Übertreiben fällt besonders auf, weil er mit dem berühmten „Untertreiber“ Cooper zusammengespannt ist, der mit seiner scheinbar unbewegten Miene weit mehr zum Ausdruck brachte als alle anderen Darsteller zusammen.“ Über Gary Cooper: „In vielerlei Hinsicht war Coop eine Fehlbesetzung. Seine Figur, Ben Trane, soll ein Glücksritter sein, ein Gentleman aus den Südstaaten in Mexiko kurz nach dem Ende des Bürgerkriegs, und er und sein Söldnerkollege Joe Erin (Lancaster) wechseln ständig die Seiten, stehlen und verlieren eine Ladung Gold, die sie zum Hafen von Vera Cruz eskortieren sollen. Aber Trane war Coop. Man glaubt zu keiner Zeit, dass er das Gold tatsächlich stehlen würde.“ Über Sara Montiel: „… als das heißblütige mexikanische Mädchen Nina, in das sich Coop verlieben soll. Coop war 27 Jahre älter als Montiel, sodass es nicht sehr überzeugend wirkte. Und obwohl Coop dafür bekannt war, gut mit seinen weiblichen Co-Stars auszukommen, hatte er ein Problem mit Montiel. Die Liebesszenen waren äußerst schwierig, weil er es nicht über sich bringen konnte, sie zu berühren. Anscheinend wusch sie sich nie die Haare, sondern rieb sie nur mit Olivenöl ein.“ Über das Drehbuch: „Das Drehbuch wurde dauernd geändert (was Coop hasste), denn es wurde sowohl von Aldrich wie auch von Lancaster in letzter Minute überarbeitet. Und es ist wirklich ein Mischmasch. Es gibt einige gute Stellen, aber vieles ist verworren und im Grunde unbefriedigend.“ Über die Darstellung der Mexikaner: „In Mexiko war der Film allerdings kein Erfolg, denn dort waren die Zuschauer über die Darstellung ihrer Landsleute (wie es die Besprechung auf DVD Savant ausdrückte, „Proleten, die sich halb wie Kinder benehmen, aber hinterhältig sind und deren Hauptaufgabe es ist, zu Hunderten von Über-Mensch-Gringos getötet zu werden“) so verärgert, dass sie bei der Première randalierten und Sitzkissen auf die Leinwand warfen.“ Über Schusswaffenrealismus: „Obwohl kurz nach dem Bürgerkrieg angesiedelt, wird für die Schießvorführung auf Maximilians Ball eine Winchester Modell 1894 verwendet. Die meisten Schießszenen sind absurd, zum Beispiel diejenige, bei der Coop vom Rücken seines galoppierenden Pferdes aus hundert Schritt Entfernung einen Lanzenreiter mit seinem Colt abschießt.“ Sein Fazit: „Vera Cruz ist, wenn man es genau nimmt, ein ziemlich schlimmer Film. Alle sind böse, alle sind korrupt, niemand ist anständig, und gewisse Szenen, wie die versuchte Vergewaltigung von Montiels Figur durch Bronson, sind äußerst unangenehm. Das Ganze hinterlässt einen bitteren Nachgeschmack. Zumindest bei mir.“