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Montag, 30. Juni 2025

FILM: Abenteuer der '60er! (Roth)

Abenteuer der '60er!

Filmfreunde dürfen sich oft über Neuauflagen / Wiederveröffentlichungen auf DVD bzw. BluRay freuen, die sie dann auf dem heimischen TV-Grossbildschirm genießen können. Für den kommerziellen Erfolg solcher DVDs ist wichtig, dass sie schon beim Betrachten der Hüllen oder spätestens beim Anschauen im TV die nostalgischen Erinnerungen wachrufen an die Stunden, die wir einst in den Kinosesseln der vergangenen Jahrzehnte verbracht haben.

Abenteuerfilme vor damals zeitgenössischem Hintergrund gab es in den 1960er Jahren etliche. In zwei Sets mit jeweils vier DVDs wurden acht dieser "Perlen" der Filmkunst veröffentlicht, Es waren schon zur Zeit ihrer Kinoaufführungen nicht unbedingt die absoluten Kassenfüller, sie boten aber zumeist exotische Schauplätze, eine abenteuerreiche Handlung (nicht mit den Actionspektakeln unserer heutigen Zeit vergleichbar) und eine ganze Riege damals wohlbekannter Schauspielerinnen und Schauspieler, wie Lex Barker, Ann Smyrner, Dietmar Schönherr, Mickey Rooney, Hans Clarin, Hildegard Knef, Vivi Bach, Paul Hubschmid, Maria Rohm, Maximilian Schell, Brian Keith, Horst Frank, Marianne Koch, Marianne Hold, Brad Harris, Maria Perschy, Chris Howland, Diane Baker  und anderen.  Letztere tummelten sich in Afrika, Südostasien und im Vorderen Orient herum und verhalfen den zumeist in internationaler Co-Produktion erstellten Filmen zu ihrem heutigen Kult-Status.

Set 1 enthält 4 DVDs mit den Filmen:
  • Das Todesauge von Ceylon
  • Die Verdammten der Blauen Berge
  • In Beirut sind die Nächte lang
  • Blonde Fracht für Sansibar
Set 2 enthält 4 DVDs mit den Filmen:
  • Weiße Fracht für Hongkong
  • Todestrommeln am großen Fluss
  • Die Diamantenhölle am Mekong
  • Krakatoa. Feuersturm über Java
Inhaltssynopsen und Credits auf den Rückseiten der DVD-Hüllen.
© Karl Jürgen Roth

Sonntag, 29. Juni 2025

Historische Western Romanzen: Cassie Edwards (Roth)

Historical Gold extra 

... so lautet der Titel einer Buchreihe des CORA-Verlags, in der romantische Liebesgeschichten vor einem historischen Hintergrund veröffentlicht werden. Hier kann im Prinzip jede Epoche genutzt werden, um die passende historische Staffage zu liefern. Wenn dies den zumeist unter weiblichen Realnamen oder Pseudonymen auftretenden Verfasserinnen oder Verfassern gut gelingt, wenn sie eine stimmige Atmosphäre schaffen können, vor der sich die eigentliche romantisch dominierte Handlung entwickelt, so sind hier durchaus lesenswerte Bücher möglich.



Eines der zeitlich möglichen Settings führt uns zurück in die Zeit des Wilden Westens im 19. Jahrhundert. Hier spielen viele Romane, die in Deutschland in verschiedenen Verlagen erschienen sind bzw. noch erscheinen. Von Cassie Edwards gab es bei Cora allerdings nur eine Übersetzung unter dem Titel Sturmzeit der Liebe (CORA Historical Gold extra, Bd. 35)

Weitere Informationen über diese Verfasserin bietet die englischsprachige wikipedia; hierauf sei im Folgenden zurückgegriffen:

Cassie Edwards (1936 - 2016) war eine amerikanische Autorin von über 100 historischen Liebesromanen, die zwischen 1982 und 2009 veröffentlicht wurden. Ihre Bücher wurden von Dorchester Publishing, Signet Books, Kensington Publishing und Harlequin veröffentlicht. 

Edwards begann 1982 mit dem Schreiben von Liebesromanen und veröffentlichte ihren 100. Roman, Savage Skies, am 28. August 2007. Obwohl ihre frühen Bücher oft klassische historische Liebesromane waren, berücksichtige die überwiegende Mehrheit ihrer Romane auch das Leben der amerikanischen Ureinwohner. Edwards' Großmutter war Cheyenne. 
Ihre ersten 99 Bücher verkauften sich bis August 2007 insgesamt 10 Millionen Mal, wobei ihre neueren Romane im Durchschnitt 250.000 bis 350.000 Mal verkauft wurden.

Edwards wurde mit dem Romantic Times Lifetime Achievement Award und dem Romantic Times Reviewer's Choice Award ausgezeichnet und von Affaire de Coeur zu einer der zehn beliebtesten Liebesromanautorinnen ernannt. Edwards war dafür bekannt, dass sie die anthropologischen Hintergründe der einzelnen Stämme, über die sie schrieb, akribisch recherchiert hat.

Am 7. Januar 2008 beschuldigte allerdings der Blog „Smart Bitches, Trashy Books” Edwards des weit verbreiteten Plagiats. Der Blog hatte mehrere Passagen in Edwards' Romanen gefunden, die direkt aus verschiedenen Werken anderer Autoren übernommen worden zu sein schienen, darunter aus Romanen, Gedichten, Nachschlagewerken und von Websites über die Geschichte und Kultur der amerikanischen Ureinwohner. Viele der Passagen stammten aus alten Veröffentlichungen, die entweder keinem Urheberrecht unterlagen oder deren Urheberrechtsschutz abgelaufen war. Einer von Edwards' Verlegern, Signet, verteidigte die fraglichen Passagen zunächst als faire Nutzung und nicht als Urheberrechtsverletzung.

Die bekannte Autorin Nora Roberts, die selbst schon Opfer eines Plagiats geworden war, schloss sich dem Aufschrei an. Zwei Tage später kündigte Signet an, alle von Edwards veröffentlichten Bücher zu überprüfen, um festzustellen, ob ein Plagiat vorliegt. Im April 2008 stellte Signet die Veröffentlichung von Edwards' Büchern „aufgrund unüberbrückbarer redaktioneller Differenzen” ein. In einem Interview sagte Edwards, sie habe nicht gewusst, dass sie Quellen angeben sollte. Ihr Ehemann erklärte, Edwards habe Ideen aus ihren Nachschlagewerken entnommen, aber keine Passagen „geklaut”.













Auswahlbibliographie der englischsprachigen Veröffentlichungen:

  Chippewa
  •     Savage Torment (1982)
  •     Savage Obsession (1983)
  •     Savage Innocence (1984)
  •     Savage Heart (1985)
  •     Savage Paradise (1987)

Savage Secrets
  •     Savage Surrender (1987)
  •     Savage Eden (1988)
  •     Savage Bliss (1990)
  •     Savage Dream (1990)
  •     Savage Splendor (1991)
  •     Savage Whispers (1991)
  •     Savage Dance (1991)
  •     Savage Persuasion (1991)
  •     Savage Promise (1992)
  •     Savage Mists (1992)
  •     Savage Sunrise (1993)
  •     Savage Pride (2000)

Wild Arizona
  •     Wild Ecstasy (1992)
  •     Wild Splendor (1993)
  •     Wild Desire (1994)
  •     Wild Abandon (1994)
  •     Wild Rapture (1995)
  •     Wild Embrace (1995)

Savage
  •     Savage Illusion (1993)
  •     Savage Spirit (1994)
  •     Savage Embers (1994)
  •     Savage Secrets (1995)
  •     Savage Passions (1996)
  •     Savage Shadows (1996)
  •     Savage Longings (1997)
  •     Savage Tears (1997)
  •     Savage Heat (1998)
  •     Savage Wonder (1998)
  •     Savage Joy (1999)
  •     Savage Fires (1999)
  •     Savage Grace (2000)
  •     Savage Devotion (2000)
  •     Savage Thunder (2001)
  •     Savage Honor (2001)
  •     Savage Moon (2002)
  •     Savage Love (2002)
  •     Savage Destiny (2003)
  •     Savage Hero (2003)
  •     Savage Trust (2004)
  •     Savage Hope (2004)
  •     Savage Courage (2005)
  •     Savage Vision (2005)
  •     Savage Arrow (2006)
  •     Savage Beloved (2006)
  •     Savage Tempest (2006)
  •     Savage Quest (2007)
  •     Savage Intrigue (June 2007)
  •     Savage Skies (September 2007)
  •     Savage Glory (November 2007)
  •     Savage Flames (February 2008)
  •     Savage Abandon (September 2008)
  •     Savage Sun (April 2009)
  •     Savage Dawn (September 2009)

Wild Tribes
  •     Wild Bliss (1995)
  •     Wild Thunder (1995)
  •     Wild Whispers (1996)
  •     Wind Walker (2004)

Dreamcatcher
  •     Running Fox (2006)
  •     Shadow Bear (2007)
  •     Falcon Moon (2007)

Einzelveröffentlichungen
  •     Portrait of Desire (1982)
  •     Rapture's Rendezvous (1982)
  •     Secrets of My Heart (1982)
  •     Silken Rapture (1983)
  •     Passions Web (1984)
  •     Elusive Ecstasy (1984)
  •     Island Rapture (1985)
  •     Desire's Blossom (1985)
  •     Forbidden Embrace (1985)
  •     Eugenia's Embrace (1986)
  •     Passions Fire (1986)
  •     Beloved Embrace (1987)
  •     Enchanted Enemy (1988)
  •     Hostage Heart (1988)
  •     Passion in the Wind (1988)
  •     A Gentle Passion (1989)
  •     Eden's Promise (1989)
  •     Roses After Rain (1990)
  •     Passion's Embrace (1990)
  •     When Passion Calls (1990)
  •     Touch the Wild Wind (1991)
  •     Rolling Thunder (1996)
  •     Flaming Arrow (1997)
  •     Innocent Obsession (1997)
  •     White Fire (1997)
  •     Bold Wolf (1998)
  •     Lone Eagle (1998)
  •     Thunder Heart (1999)
  •     Silver Wing (1999)
  •     Winter Raven (2000)
  •     Sun Hawk (2000)
  •     Midnight Falcon (2001)
  •     Fire Cloud (2001)
  •     Spirit Warrior (2002)
  •     Storm Rider (2002)
  •     Night Wolf (2003)
  •     Racing Moon (2003)
  •     Proud Eagle (2004)
  •     Silver Feather (2005)
  •     Swift Horse (2005)
  •     Her Forbidden Pirate (January 2009)

Omnibus (Sammelbände)
  • An Old-Fashioned Valentine (1993) (with Kathryn Kramer and Eugenia Riley)
  • Love's Legacy (1996) (with Madeline Baker, Mary Balogh, Elaine Barbieri, Lori Copeland, Heather Graham, Catherine Hart, Virginia Henley, Penelope Neri, Diana Palmer and Janelle Taylor)
  •  Baby on the Doorstep (1997) (with Lori Copeland and Susan Kay Law)
  •  Wild Ecstasy / Wild Rapture / Wild Embrace (2003)
Karl Jürgen Roth, unter Verwendung von wikipedia (englisch), abgerufen am 28.06.2025



Samstag, 28. Juni 2025

FILM - Meuterei am Schlangenfluss (Löchel)

Der Western im Film: Die 1950er Jahre
Meuterei am Schlangenfluss (1952)

Glyn McLyntock (James Stewart) gehörte früher zu den berüchtigten Missouri-Banditen. Die Siedler, die von Jeremy Baile (Jay C. Flippen) angeführt werden, die Glyn in eine neue Heimat nach Oregon führen soll, ahnen davon nichts. 

Unterwegs rettet Glyn den zwielichtigen Emerson Cole (Arthur Kennedy) vor dem Strick. Dieser kennt McLyntocks Vergangenheit, weil er früher selbst ein Bandit war.

Cole schließt sich dem Siedlertreck an, bleibt jedoch später mit Laura (Julie Adams), der älteren Tochter von Baile  in Portland zurück, die von einem Indianerpfeil verletzt wurde.

Als der versprochene Lebensmitteltransport ausbleibt, reiten McLyntock und Baile noch einmal nach Portland. 

Doch der Ort ist nicht wiederzuerkennen. Denn in Portland ist das Goldfieber ausgebrochen. Trotzdem können die wichtigen Lebensmittel beschafft werden.

Doch der schwierigste Teil des Abenteuers steht noch bevor: Denn die Lebensmittel müssen mit  Planwagen über den verschneiten Mount Hood transportiert werden …

Nachdem der Schauspieler JAMES STEWART  den Western "WINCHESTER 73" (1950) gedreht hatte, folgte im Jahr 1951 "MEUTEREI AM SCHLANGENFLUSS" die zweite Zusammenarbeit mit dem Regisseur ANTHONY MANN.

Das Drehbuch zum Film, das auf dem Roman "BEND ON THE SNAKE" (1950) von Bill Gulick basiert, stammte von Borden Chase, der auch das Drehbuch zu "WINCHESTER 73" geschrieben hatte.

Die Dreharbeiten zu "MEUTEREI AM SCHLANGENFLUSS" begannen im Jahr 1951 an Originalschauplätzen in Mount Hood, Sandy River und Timberline in Oregon. Nur die Stadtaufnahmen von Portland entstanden im Studio. 

Dem Schauspieler JAMES STEWART gelingt in dem Westernklassiker eine sehr überzeugende und intensive Darstellung des geläuterten Missouri-Banditen Glyn McLyntock, den man einfach aufgrund seiner bodenständigen Art in sein Herz schließen muss.

Glyn ist im Gegensatz zu Jeremy Baile (gespielt von Jay C. Flippen) davon überzeugt, dass sich Menschen ändern können, und das ein entscheidender Unterschied zwischen Menschen mit einer kriminellen Vergangenheit und faulen Äpfeln besteht.

Zu seinem Gegenspieler entwickelt sich im Verlauf des Films der Kansas-Bandit Emerson Cole, gespielt von ARTHUR KENNEDY, den Glyn vor dem Galgen rettet.

Cole scheint auf den ersten Blick ein netter Kerl zu sein, der Glyn im Kampf gegen die Indianer, die den Siedlertreck angreifen, unterstützt. Doch sein nettes Verhalten entpuppt sich schließlich doch nur als aufgesetzte Maske. 

Denn im Gegensatz zu McLyntock kann Cole seine kriminelle Vergangenheit nicht ablegen, so dass schließlich sein böser Charakter, sein Egoismus und seine Geldgier über die Freundschaft zu Glyn triumphieren. 

Zumal es  Cole auch völlig egal ist, dass die Siedler den Winter nicht überleben werden, wenn sie die Vorräte nicht bekommen. Ihm geht es allein um das Geld. Das dafür viele unschuldige Menschen sterben müssen, lässt ihn völlig kalt.

Das wiederum öffnet Laura, der Tochter von Jeremy (gespielt von Julie Adams) die Augen, die sich in Cole verliebt hat, und nach ihrer Genesung zusammen mit ihm in Portland geblieben ist. 

Nachdem sie jedoch den wahren Cole erkannt und gesehen hat, versucht sie zusammen mit ihrem Vater alles, um zu verhindern, dass Cole die lebenswichtigen Vorräte an die Goldgräber verkauft.

Glyn, den Cole ohne Pferd zurückgelassen hat, gibt gleichfalls nicht auf. Er will ebenfalls verhindern, dass Cole sein Ziel erreicht, um das Leben der Siedler zu retten, die ohne die Vorräte den Winter nicht überstehen werden.

In einer weiteren Rolle ist der Schauspieler ROCK HUDSON als Trey Wilson zu sehen, der wie James Stewart, Arthur Kennedy und Julie Adams ebenfalls in seiner Darstellung überzeugen kann. Auch seine Rolle, wie die der übrigen Schauspieler, ist viel vielschichtiger angelegt, als man zu Beginn denkt. 

1950 sah man Rock Hudson unter anderem in der Rolle des Indianerhäuptlings in "WINCHESTER 73" und 1951 in dem Western "TOMAHAWK - AUFSTAND DER SIOUX".

"MEUTEREI AM SCHLANGENFLUSS" zählt zu meinen Lieblingswesternfilmen, auch weil der Regisseur Anthony Mann mit dem Steifen einen zeitlosen Film-Klassiker mit stimmiger Handlung und überzeugenden Darstellern geschaffen hat, den man sich  selbst nach über sechzig Jahren immer und immer wieder anschauen kann, ohne dass er langweilig wird. 

Am 10. August 2017 erschien der Western "MEUTEREI AM SCHLANGENFLUSS" auf Blu-Ray und auf DVD beim Label Koch Media, auf denen neben der TV-Synchronisation auch die Original Kino-Synchronisation von 1952 enthalten ist. 

© by Ingo Löchel


Meuterei am Schlangenfluss
(Originaltitel: Bend of the River)
USA 1952

Stab
Regie: Anthony Mann
Drehbuch: Borden Chase
Kamera: Irvin Glassberg
Schnitt: Russell F. Schoengarth
Musik: Hans J. Salter

Darsteller
James Stewart als Glyn McLyntock
Arthur Kennedy als Emerson Cole
Julie Adams als Laura Baile
Rock Hudson als Trey Wilson
Jay C. Flippen als Jeremy Baile
Lori Nelson als Marjie Baile
Chubby Johnson als Kapitän Mello
Stepin Fetchit als Adam, Mellos Assistent
Howard Petrie als Mr. Tom Hendricks

FSK: Ab 12 Jahren
Laufzeit: 91 Minuten

Deutscher Kinostart: Am 25. Dezember 1952

 



Donnerstag, 26. Juni 2025

ARTICLE: Die rheinischen Hurdy Gurdys in Amerika (Theodor Kirchhoff)


Die rheinischen Hurdy Gurdys in Amerika.
Noch ein Capitel vom deutschen Menschenhandel

von Theodor Kirchhoff


Vor kurzem habe ich hier über Theodor Kirchhof berichtet.
 
Der deutsch-amerikanische Autor veröffentlichte neben Reiseskizzen und anderen Büchern  zahlreiche Artikel und Beiträge in der auflagestarken deutschen Familienzeitschrift "Die Gartenlaube", darunter auch den nichtfiktionalen Artikel über die rheinischen Hurdy Gurdys, der 1865 in Heft 20 auf den Seiten 310-313 abgedruckt. Es geht um Mädchen, junge Frauen, die als Tanzmädchen, Musikerinnen und Prostituierte gezwungenermaßen ihr Leben in den Diggerstädten des amerikanischen Westerns fristeten. Schon ein Jahr zuvor wurde dies in den Spalten der deutschen Presse angeprangert:
"Danach geht besonders in Californien der 'Import' von deutschen Kindern, namentlich aus Nassau und Hessen, sehr schwungvoll. Die Unglücklichen werden von den Unternehmern, die sie gedungen haben, unter Anwendung der abscheulichsten Grausamkeiten angehalten, auf den öffentlichen Plätzen und Straßen, noch mehr aber in jenen aus Holz und Baumwollenzeug bestehenden, über Nacht aus der Erde wachsenden Tanz-, Spiel- und Branntwein-Salons in St. Francisco, wo die „Digger“ (Goldsucher) ihre Beute verthun, durch die niedrigsten Verrichtungen und Preisgebung ihrer Person den Sündenlohn für ihre unmenschlichen Herren zu verdienen." (Gartenlaube 1864, Heft 35, S. 550).
 
Irene Sommerwerth hat das Schicksals eines dieser Mädchen im 2020 veröffentlichten Roman HURDY GURDY GIRL geschildert. In englischer Sprache erschien 2018 ein weiterer Roman von Janalyn Voigt zu dieser Thematik: STAGECOACH TO LIBERTY und auch im einem Artikel von Jana Beck finden sich vielfältige Informationen zu den Hurdy Gurdy Girls (https://www.buergerleben.com/die-hurdy-gurdy-girls-beck-2/). -
Doch nun zu Kirchhoffs Artikel, den wir noch durch einen - ausnahmsweise nicht übersetzten - zeitgenössischen Song ergänzen.

_______________________________

 [311]

Die rheinischen Hurdy Gurdys in Amerika.
Noch ein Capitel vom deutschen Menschenhandel.

In Nr. 48 des Jahrgangs 1864 der Gartenlaube steht eine Erklärung der herzoglich nassauischen Polizeidirection, als Antwort auf einen in früheren Nummern der Gartenlaube unter dem Titel: „Deutscher Menschenhandel der Neuzeit“ abgedruckten Artikel.

Ohne auf den Inhalt dieser polizeilichen Erklärung näher einzugehen, erlaubt sich Unterzeichneter, der Redaction der auch in diesem entlegenen Erdenwinkel vielfach gelesenen Gartenlaube ebenfalls eine kleine Erklärung über bestehende sociale Verhältnisse, und zwar aus dem nordamerikanischen Unionsstaate Oregon, zur Benutzung zuzusenden. Die darin angeführten unwiderleglichen Thatsachen werden der Polizeidirection des Herzogthnms Nassau den Standpunkt eines Theils ihrer Landeskinder im Auslande hoffentlich sonnenklar machen – nicht nur, wie er „in einer seit Decennien hinter uns liegenden Vergangenheit gewesen“, sondern noch heutzutage, anno Domini 1865, factisch ist.

Um nun zunächst diese Facta etwas näher zu beleuchten, so muß ich wohl vor Allem erklären, was der Name Hurdy Gurdys eigentlich bedeutet. Jahr aus Jahr ein möchte ich dies Wort über den halben Erdball hinüberrufen, damit Deutschland zur vollen Erkenntniß dieses argen Brandmals am deutschen Namen gelange und die Stimme des Volkes wach werde, um die Missethäter, wer sie auch immer sein mögen, zur Verantwortung zu zwingen; denn nur so kann diesem Schandfleck am deutschen Namen gründlich abgeholfen werden. Ich will es Euch, deutsche Mütter, Euch, Töchter des großen, gebildeten Deutschlands, ganz leise in’s Ohr raunen – wenn auch die Scham ob der Entehrung des deutschen Namens Euch beim Anhören des ungern Gesagten die Wangen blutroth färbt, – ganz leise, damit die hochlöbliche Polizei es ja nicht höre und mir stracks verbiete, den Mund weiter zu öffnen und mehr davon zu reden: Hurdy Gurdys ist der verächtliche Name für deutsche Tanzmädchen in den zahlreichen Minenstädten von Californien, Nevada, Oregon, Idaho, Washington und British Columbia, die wie Waare von grundsatzlosen Menschenhändlern an den Meistbietenden verdingt werden, um den „biederen Goldgräbern“ das Herz und den Geldbeutel leichter zu machen; die jegliches Schamgefühl verlernt zu haben scheinen und doch mit der Tugend kokettiren und die Hauptursache der in besagten Minenstädten fast tagtäglich vorfallenden blutigen Schlägereien, Stech- und Schießaffairen sind, welche nicht selten Mord und Todtschlag im Gefolge haben, – deutsche Tanzmädchen „aus Nassau from the Rhine“, wie ich’s mit eigenen Augen, ohne Brille, in den hiesigen Hôtelregistern in eleganter Originalhandschrift mehrfach gelesen habe. Was sagen die Herren von der Nassauer Polizei dazu? Ist auch das unwahr?

Wenn nun allerdings das Herzogthum Nassau auch den Löwenantheil an der Ausfuhr von Hurdy Gurdys besitzt, so muß ich zur Beruhigung der dortigen Polizeibehörde doch noch erwähnen und der Wahrheit die Ehre geben, daß Darmstadt namentlich in letzten Jahren gleichfalls manche schmucke Hurdys geliefert hat – daß eine Darmstädter Hurdy-Gurdy-Gesellschaft z. B. gegenwärtig in Dalles in Oregon Gastrollen giebt – und der ganze an den Mittelrhein grenzende deutsche Kleinstaatencomplex mehr oder weniger Hurdy-Gurdy-Delegaten nach Amerika sendet. Weder der Ober- noch Unterrhein, weder Süd- noch Norddeutschland liefern Hurdy Gurdys, alle kommen diese vom Mittelrhein, dem gesegnetsten Theile, dem Paradiese Deutschlands.

Das Hauptquartier und Centraldepot sämmtlicher Hurdy Gurdys ist in St. Francisco, wohin gelegentlich durch gewissenlose Menschenhändler neue Recruten, direct from the Rhine importirt weiden. Den jungen, lebenslustigen Dirnen am alten Vater Rhein werden von diesen Seelenverkäufern höchst verführerische Bilder von dem freien und ungebundenen Leben und den leicht zu erwerbenden Schätzen in den herrlichen Goldlanden am stillen Meer [312] vorgespiegelt, um sie zum Auswandern zu bewegen, und das Resultat der Unterhandlung ist, daß besagte Menschenhändler es übernehmen, die verführten Mädchen frei bis nach St. Francisco zu befördern, wogegen diese sich contractlich verpflichten, das ihnen vorgeschossene Reisegeld nach Ankunft an den goldenen Gestaden zurückzuzahlen, d. h. abzutanzen. Diese Contracte haben nun allerdings weder in Deutschland noch in Amerika gesetzliche Gültigkeit, werden aber trotzdem ohne Ausnahme von den in der Fremde ganz verlassen dastehenden Mädchen erfüllt.

Vom Hauptquartier in St. Francisco aus werden die Mädchen, welche je nach ihrer Schönheit verschiedene Preise haben, an die Hurdy-Gurdy-Salonbesitzer vermiethet und bleiben so lange an das Centraldepot gebunden, bis sie die ihnen vorgeschossenen Summen, welche sich durch Bekleidung, Beköstigung etc. fortwährend vermehren, abverdient, d. h. abgetanzt haben. Wenn sie endlich auf freien Füßen tanzen können, so reisen sie auch wohl in kleinen Tanzgeschwadern von je drei bis sechs tanzenden Mitgliedern unter dem Commando einer im Handwerk ergrauten älteren Hurdy – von den Goldgräbern mit dem Namen bell mare bezeichnet, d. h. Glockenstute, die einen Zug Pferde anführt – auf eigene Speculation durch’s Land. Zu dieser Classe gehören meistens die in Oregon und Idaho Gastrollen gebenden Hurdy Gurdys, welche sich vom Centraldepot in St. Franciseo emancipirt haben.

Ich habe blutjunge Hurdys gesehen, die kaum zwölf Sommer zählten, und andere in der Blüthe der Jungfrauenjahre, welche die Rosenzeit ihres Lebens buchstäblich vertanzen und späterhin, wenn die Blüthen verwelken und abfallen, auf den Stufen des Lasters schnell Hinuntersteigen in ein Land, von wo keine Rückkehr in ehrliche Gesellschaft mehr ist, falls es ihnen nicht gelingt, durch Extrakniffe so einen halbblinden Goldvogel noch bei Zeiten im Ehenetze einzufangen.

Die Bellmares und Salonbesitzer holen ab und zu frische Zufuhr von St. Francisco, wenn den Goldgräbern die veraltete Waare nicht mehr gefällt, wogegen das Hauptdepot in St. Francisco sich wieder von Deutschland aus ergänzt, und so pflanzt sich dieser schmachvolle Menschenhandel ungestört fort. In St. Francisco ist es den dort ansässigen zahlreichen Deutschen nach unsäglichen Schwierigkeiten endlich gelungen, ein Verbot gegen die Hurdy-Gurdy-Salons in der Stadt – nicht im Staate Californien – zu bewirken. Gleichzeitig wurde das Spielen mit Tambourins auf den Straßen, welches früher von den Mädchen bei Tage als Nebengeschäft betrieben ward, strenge untersagt und ein Verbot gegen die öffentlichen Spielhöllen im Staate Californien durchgesetzt. Die Folge davon ist gewesen, daß sich die Hurdys in St. Francisco in sogenannte „Pretty Waiter Girls“ – hübsche Kellnermädchen, wie sie sich öffentlich annonciren – verwandelt haben, was fast so schlimm ist als ihr früherer Beruf, oder daß die vom Gesetze grausam verfolgten Hurdys nach den angrenzenden Staaten ausgewandert sind, wo öffentliche Spielhöllen und Hurdy-Gurdy-Salons gesetzlich nicht untersagt sind.

Hier in Oregon bemüht man sich jetzt, dem Beispiele St. Francisco’s zu folgen, namentlich um den Goldgräbern die Gelegenheit zu nehmen, ihr schwer erworbenes Gold gleichsam zum Fenster hinauszuwerfen. Ein directes Verbot gegen die Hurdy-Gurdy-Salons ist jedoch bis jetzt noch nicht erlassen worden, was auch nach hiesigen Gesetzen, die gänzliche Gewerbefreiheit garantiren, nicht gut möglich ist.

Daß das Hurdy-Geschäft ein sehr einträgliches sein muß, ist schon aus der enormen Steuer ersichtlich, welche die Salonbesitzer, die sich natürlich durch die Mädchen wieder schadlos halten, ohne besondere Mühe zu zahlen im Stande sind. Wer jedoch die Extravaganz der hiesigen Minenbevölkerung kennt, den wird es sicherlich nicht wundern, daß das Hurdy-Geschäft eine Steuer von hundert Dollars und auch wohl die dreifache Summe im Monat so leicht aufzutreiben vermag, ohne Bankerott machen zu müssen.

Tausende von Bergleuten arbeiten jahraus, jahrein jede Woche sechs Tage lang vom frühen Morgen bis zum Abend in den Minen, um allnächtlich und namentlich am Sonntag ihr schwer erworbenes Gold in den Hurdy-Gurdy-Häusern wieder fortzuschleudern. Die Folge davon ist, daß, obwohl die meisten dieser Minenarbeiter verhältnißmäßig reich sein sollten, es doch zu einer großen Seltenheit gehört, einen unter ihnen zu finden, der sich eine nur einigermaßen ansehnliche Summe erübrigt; eben weil sie ihr Geld in den Hurdy-Gurdy-Salons so schnell verjubeln, wie sie es verdient haben.

In enger Verbindung mit den Hurdy-Gurdy-Salons sind Trinkstände, an denen die Tänzer ihre Schönen nach jedem Tanze mit einer Herzstärkung tractiren, zu einem viertel oder halben Dollar den Schluck, wovon das Mädchen die Hälfte und der Salonbesitzer die andere Hälfte bekommt. Von den Mädchen erhält also jede einen viertel oder halben Dollar für den Tanz, und außerdem machen sie es sich zur Regel, den in Glückseligkeit schwimmenden Goldgräbern Ringe, Schmucksachen und, wo’s geht, baares Geld abzukosen, so daß sich das Geschäft im Allgemeinen recht gut lohnt.

Dann sind öffentliche Spiellocale in nächster Nähe, wo mit falschen Würfeln und sonstigen scharfsinnigen Schwindeleien den vom Tanz und schlechten Getränken erhitzten Miners der Rest ihres Klein- und Großgelds in der Geschwindigkeit abgenommen wird.

Das Merkwürdigste bei dieser Hurdy-Gurdy-Wirthschaft ist, daß sämmtliche Hurdys „from the Rhine“ sind, und daß die leichtfertigen Schönen anderer Nationalitäten den Nassauerinnen und Hessinnen bei diesem profitablen Geschäftchen nicht in’s Handwerk greifen. Aber so ist es in der That; und die Töchter von Frankreich, von Irland, England, Spanien, Amerika, Mexico und andern Ländern treten bescheiden zur Seite und bedanken sich ganz gehorsam für diesen Ehrenposten.

Man trete einmal hinein in solch einen Hurdy-Gurdy-Salon und man wird zugeben, daß es dem Nationalstolze anderer Völker zur Ehre gereicht, den Deutschen in diesem Geschäfte den Rang nicht streitig zu machen! Halbangetrunkene, rohe Goldgräber, theilweise in Hemdärmeln und mit dem Hute auf dem Kopfe, mit geladenen Revolvern und langen Messern im Gürtel und die Hosen meist in die Stiefelschäfte gesteckt, zerren die Mädchen im Tanze umher und stoßen sich dieselben mitunter gegenseitig zu, trinken mit ihnen vergiftete Getränke, führen schmutzige Reden und erlauben sich alle möglichen handgreiflichen Freiheiten und Frechheiten, wofür sie ja zahlen – zahlen, mit blankem Golde! Goldene Schätze rollen so den Hurdys in den Schooß – selbstverständlich zum größten Theil zum Nutzen der Seelenverkäufer und Salonbesitzer.

Man wird an dieser ganzen Küste kaum eine Minenstadt – a mining camp – finden, in der es nicht eins oder zwei, oft drei bis vier solcher Hurdy-Gurdy-Häuser giebt – hier in Dalles gegenwärtig drei – was der Verfasser dieser wahrheitsgetreuen Schilderung nicht blos von Hörensagen weiß, sondern mit eigenen Augen gesehen hat, da er nicht nur in Oregon, sondern auch in Californien und Nevada ziemlich weit herumgekommen ist. Wie groß die Zahl solcher verwahrlosten Mädchen an dieser Küste ist, läßt sich schwer ermitteln; doch würden die nassauischen und hessischen Polizeibehörden höchst wahrscheinlich die Augen vor Erstaunen weit aufthun, wenn sie die nackte Wahrheit zu hören bekämen!

Die einzige Möglichkeit, dieser den deutschen Namen schändenden Hurdy-Gurdy-Wirthschaft zu steuern, ist, die neue Zufuhr von Mädchen aus Deutschland zu verhindern. Den Mädchen, die, leider Gottes, einmal hier sind, kann nicht geholfen werden. Man hat es wiederholt versucht, dieselben als Hausmädchen mit einem Monatslohn von dreißig bis vierzig Dollars zu engagiren; das wilde Leben ist ihnen aber so zur andern Natur geworden, daß sie alle derartige Anerbieten rundweg abgeschlagen haben.

Die Mitglieder eines Comites in St. Francisco, welches dieses zu bezwecken suchte, sind zum Dank für ihre menschenfreundlichen Bemühungen sogar wiederholt von den Seelenverkäufern nächtlicher Weile verfolgt, niedergeschlagen und gemißhandelt worden, so daß man zuletzt alle ferneren Schritte zum Wohl der Mädchen, als gänzlich nutzlos, eingestellt hat und die Menschenhändler ihre Schandwirthschaft nach wie vor ungestört treiben, mit der schon gedachten alleinigen Ausnahme, daß die Hurdy-Gurdy-Häuser in St. Franciseo selbst unterdrückt sind.

Da die Tanzmädchen jedoch sämmtlich in kurzer Frist durch Alter und das allnächtliche Schwärmen abgenutzt sein werden, so müßte die ganze Hurdy-Gurdy-Wirthschaft allmählich von selber aufhören, wenn nur der ferneren Zufuhr von Deutschland Schloß und Riegel vorgeschoben werden könnte. Und dieses ist es eben, worauf der Verfasser dieser ungeschminkten Enthüllungen die betreffenden [313] deutschen Regierungen und das deutsche Volk selber hinleiten möchte, daß sie nicht die Hände in den Schooß legen und über die Schlechtigkeit der Welt lamentiren, sondern zur That schreiten.

Hier im goldenen Oregon würde man einen solchen Seelenhändler, der von hier aus amerikanische Mädchen als Tanzwaare exportiren wollte, wegen beleidigter Nationalehre ganz einfach „lynchen“, theeren und federn, todtschießen, todtstechen, aufhängen, todtprügeln – je nachdem. Wenn diese bewährten Mittel nun allerdings für Deutschland nicht zu empfehlen sind, so giebt es doch wohl noch andere, um dergleichen Schurken unschädlich zu machen.

Genug aber von dieser Schmach des deutschen Namens, die jedem ehrlichen Deutschen, den sein Lebensloos auf diese Scholle fremder Erde geworfen, die Schamröthe in’s Gesicht treibt! Möge diese wahrheitsgetreue Darstellung von Thatsachen, die wahr bleiben, trotz aller ihnen widersprechenden „Erklärungen“, endlich den sie betreffenden deutschen Regierungen die Augen öffnen, damit sie energische Schritte thun, diesem Menschen- und Seelenhandel ein Ende zu machen; denn aufhören wird er und aufhören muß er, oder Deutschland wird die Achtung im Auslande, mit der es leider einmal nicht eben glänzend bestellt ist – Dank sei es der inneren Zerrissenheit und der ungenügenden nationalen Vertretung in fremden Ländern – mit der Zeit noch gänzlich verlieren.

Dalles im Staate Oregon, Ende Februar 1865.

Theodor Kirchhoff.

Hurdy Gurdy Girls vor  Stirling’s Saloon in Barkerville in 1867. - BC Provincial Archives photo

Bonnie Are The Hurdies, O!

There’s naught but care on ilka han,’
On every hour that passes, O!
An’ Sawney, man, we hae nae chance
To spark amang the lasses, O!

Bonnie are the hurdies, O!
The German hurdy-gurdies, O!
The daftest hour that ere I spent,
Was dancin’ wi’ the hurdies, O!

A warldly race that riches chase,
Yet a’ gangs tapselteerie, O!
An’ every hour we spend at e’en,
Is spent without a dearie, O!

Last summer we had lassies here
Frae Germany-the hurdies, O!
And troth I wot, as I’m a Scot,
They were the bonnie hurdies, O!

  There was Kate and Mary, blithe and airy,
And dumpy little Lizzie, O!
And ane they ca’d the Kangaroo,
A strappin’ rattlin’ hizzy, O!

They danced at night in dresses light,
Frae late until the early, O!
But oh! their hearts were hard as flint,
Which vexed the laddies sairly, O!

The dollar was their only love,
And that they lo’ed fu’ dearly, O!
They dinna care a flea for men,
Let them coort hooe’er sincerely, O!

They left the creek wi’ lots o’ gold,
Danced frae oor lads sae clever, O!
My blessin’s on their ‘sour kraut’ heads,
Gif they stay awa for ever, O
!

Chorus:
Bonnie are the hurdies, O!
The German hurdy-gurdies, O!
The daftest hour that ere I spent,
Was dancin' wi' the hurdies, O!



[“Bonnie Are The Hurdies 0!” by W. Sawney from the July 23, 1866 Cariboo Sentinel was a reworking of “Green Grow the Rashes, 0” which Robert Burns reworked in 1784 from an even older tune, “Rustic song,” which was first printed 1549.]
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Orthographie und Interpunktion entsprechen dem Original.
Die gemeinfreien freien Texte wurden übernommen von:  https://de.wikisource.org/wiki/Die_rheinischen_Hurdy_Gurdys_in_Amerika und https://www.revisionist.net/hurdy-gurdy.html


COMIC: Kit Carson (Roth)

Kit Carson
Meisterscout des wilden Westens

"Christopher Houston Carson (* 24. Dezember 1809 im Madison County, Kentucky; † 23. Mai 1868 in Fort Lyon, Colorado), besser bekannt als Kit Carson, war ein amerikanischer Pionier. Während seiner Karriere im Südwesten der Vereinigten Staaten war er Trapper, Führer, Scout, Rancher, Indianeragent und Soldat im Rang eines Brevet-Brigadegenerals.
[...]
Die Legendenbildung um Kit Carson begann schon vor seinem Tod. Über 25 Romane erschienen von Kit Carson, Prince of the Gold Hunters (1849) bis zu Kit Carson, King of Scouts (1923).
Bereits zu Stummfilmzeiten gab es vier Western mit erfundenen Abenteuern Kit Carsons. Ein Serial aus dem Jahr 1933 (Fighting with Kit Carson) wurde zu mehreren Kinofilmen zusammengeschnitten. 1940 entstand der Kinofilm Rote Teufel um Kit Carson von George B. Seitz. Von 1951 bis 1955 erlebte Kit Carson in der Fernsehserie The Adventures of Kit Carson seine Abenteuer und Disney veröffentlichte 1977 Kit Carson and the Mountain Men
In den USA erschienen ab 1931 verschiedene Comicalben mit erfundenen Abenteuern von Kit Carson und in England erschienen ab den 1950er-Jahren ebenfalls über 350 verschiedene Abenteuergeschichten. Im deutschen Walter Lehning Verlag erschien 14-täglich eine Comic-Wildwestserie mit dem Titel Kit Carson, Meisterscout des Wilden Westens in 16 Ausgaben von 1966 bis 1967."


Soweit die verkürzten Informationen aus der deutschen Fassung der wikipedia (abgerufen am 25.06.2025).  

Im deutschen Comic erschienen Kit Carsons Abenteuer zuvor schon innerhalb der Lehning-Serie Winnetou. Es handelt sich dort wie auch bei der eigenständigen Serie Kit Carson um Lizenzausgaben aus der englischen Cowboy Picture Library (lt. GCD) oder der französischen Kit Carson-Serie. Der deutsche Kit Carson erschien in Farbe, wobei jeweils nur verhältnismäßig wenige Illustrationen auf den Einzelseiten angeordnet wurden. Die Titelillustrationen und die Stories selbst stammen von teils bekannten Zeichnern wie z. B. Jaime Brocal Remohi, Giorgio De Gaspari oder Jorge Penalva. Stücktitel auf den Umschlagvorderseiten gab es nicht.

© Karl Jürgen Roth


Beispielseiten aus Nr. 8

Das AKWA Journal zeigt alle Umschlag-Vorder- und -Rückseiten der Reihe. Hingewiesen sei auf die interessanten Werbeanzeigen auf den Rückseiten.

Weitere Informationen in der
GCD Grand Comics Database.