Die Grenzen des Genres Western sind mitunter fließend. Und auch da gibt es viele Filme, die es verdienen, genauer betrachtet zu werden.
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Dienstag, 6. Mai 2025
Der andere Western: Im Tal von Achor
Der andere Western:
Im Tal von Achor
Mit dem Abschluss der Winnetou-Filmreihe und dem Ende der DeFa-Studios nach dem Zusammenbruch der DDR wurde es um den Kraut-Western still. Doch ausgerechnet der Untergrundfilm haucht diesem Genre nun wieder neues Leben ein.
Ein Priester auf Rachefeldzug. Ein Farmer, der die Schuld leugnet. Und eine Frau, die nicht weiß, was richtig und falsch ist.
Der Film beginnt sehr langsam und hat einige Längen. Manchem Zuschauer gefällt es, wenn sich eine Geschichte Zeit lässt, ein anderer mag es langweilig finden. Doch die Bilder lohnen es, sich diese Zeit zu gönnen.
Es werden die Themen aufgegriffen, die den Western schon immer ausmachten. Die Frage nach Gerechtigkeit oder Rache, nach Schuld, ein sich aufbauendes Psychoduell, bevor es am Ende zu einer Auseinandersetzung mit Waffen kommt... Es werden alle Klischees bedient. Wobei das Wort „Klischee“ hier nicht negativ besetzt ist. Es ist eben das, was der Westernfan liebt und hier bekommt.
Bis auf.... Gerade, dass der Zuschauer hier ein anderes Ende geboten bekommt, als er erwartet, macht den Film sehenswert. Man bleibt ohne Antworten zurück, mit Fragen und Unsicherheit.
Wieder einmal erweist sich, dass nicht die perfekte Filmtechnik oder große Namen in den Hauptrollen, sondern die Liebe zur Geschichte und zum Genre einen guten Film ausmachen.
IM TAL VON ACHOR
Deutschland 2022
Regie: Günther Brandl
Drehbuch: Günther Brandl
Darsteller: Günther Brandl (Reverend John Tanner), Melody Bayer (Rose McIntyre), Timur Güler (Eli McIntyre)
Michael Sonntag