Ein amerikanischer Comic aus den frühen Jahren nach dem Ende des Zweiten Weltkriegs. Im Mittelpunkt der Titelillustration sehen wir eine junge maskierte, mit zwei Revolvern bewaffnete Dame, die gerade eine Postkutsche überfällt. Ihre rote Bluse steht weit offen, ihre Brüste sind aber bedeckt um den damals auch schon allgegenwärtigen Zensoren keine Möglichkeit zum Einschreiten zu geben.
Von der Serie erschienen in den Jahren 1948 und 1949 insgesamt acht Ausgaben.
Die Darstellungen von Frauen im Western auf Titelillustrationen und in den bewegten Bildern der Filme hat sich seitdem geändert. Ein blanker Busen auf dem Cover ist für manchen Kunden durchaus ein Anreiz eine solche Veröffentlichung zu kaufen, weil er denkt, auch auf erotische Inhalte schließen zu dürfen.
Jüngere und aktuellere Veröffentlichungen bestätigen dies. Von den sogenannten Adult Western, aus dem deutschen Sprachraum seien Lassiter oder Jack Slade erwähnt bis hin zu den zahlreichen einschlägigen Taschenbüchern, in denen der Begriff Romance nur als Feigenblatt für explizite erotische bzw. pornographische Schilderungen steht, reicht das Spektrum der auf dem Markt lieferbaren Medieneinheiten.
Aber - und hier entsteht ein Problem - wie sieht es mit der Dokumentation und Berücksichtigung solch populärer Publikationen in einem Online-Magazin wie dem AKWA Journal aus?
Generell ist auch hier die eingangs erwähnte Zensur in modifizierter Form vorhanden. Fotografien oder Illustrationen mit 'unzüchtig' bekleideten Personen, oder explizite Sexdarstellungen werden von GOOGLE zensiert, d. h. mit einem Warnhinweis versehen. Falls die Zensoren etwas als zu 'anstößig' erachten, kann es auch vorkommen, dass einzelne Beiträge gelöscht werden. Diese Hinweise auf 'sensible Darstellungen' sind ärgerlich, vor allem, weil die Rezipienten der in Frage kommenden Beiträge sich zuerst einmal mit Altersangabe anmelden müssen, um die Postings sehen und lesen zu können. ...
Es sollte dagegen in Veröffentlichungen wie dem AKWA Journal meiner Ansicht nach durchaus möglich sein, Cover von Büchern oder DVDs (selbst mit expliziten Darstellungen) frei zugänglich präsentieren zu können und diese Medieneinheiten in redaktionellen Beiträgen kritisch zu berücksichtigen, dass würde ausschließlich dokumentarischen und wissenschaftlichen Zwecken dienen; wenn dagegen ein pornographischer Film zum Streaming oder ein pornographischer Text zum Download angeboten wird, dann gehört so etwas eindeutig nicht auf eine öffentliche Webseite. Damit wir uns recht verstehen, ich rede hier nicht einer völlig freien Darstellung aller pornographischer Darstellungen das Wort, so etwas hat auf frei zugänglichen Seiten nichts verloren und ist völlig zu Recht mit gewissen Zugangsbeschränkungen zu versehen. - Nebenbei sei angemerkt, dass sich im social media-Bereich in Sachen Zensur und Bevormundung der User noch weitaus mehr abspielt.
Somit bleibt hier fürs AKWA Journal nur die Möglichkeit offen im Bereich der Dokumentation und der Berücksichtigung jeglicher erotischer oder pornographischer Medieneinheiten auf den erst nach erfolgter Anmeldung zugänglichen Blog ADULT WESTERN auszuweichen.
(Karl Jürgen Roth)
