Der andere Western:
Das finstere Tal
Die Grenzen des Genres Western sind mitunter fließend. Und auch da gibt es viele Filme, die es verdienen, genauer betrachtet zu werden.
Der #Westernfreitag heute mit DAS FINSTERE TAL, einem Roman (2010) von Thomas Willmann und der gleichnamigen Verfilmung (2014) von Andreas Prochaska. Okay, ja, es ist eine düstere Rache-Geschichte, die Ende des 18. Jahrhunderts in den Alpen spielt, aber hey, wenn ich einen Western sehe/lese, dann nenne ich ihn auch so.
Der Amerikaner Greider kommt in ein Bergdorf in einem einsamen Alpen-Hochtal und gibt vor ein Künstler (im Film Fotograf) zu sein, der dort den Winter verbringen will. Tatsächlich aber ist er hier, um Rache an der Brenner-Familie, zu nehmen, die das Tal mit brutaler Gewalt beherrscht und deren Patriarch sich das Recht vorbehält jedes Mädchen im Dorf in der Hochzeitsnacht selbst zu entjungfern.
Greiders Eltern wollten deswegen vor seiner Geburt aus dem Hochtal fliehen, doch sein Vater wurde verraten und von den Brenners gekreuzigt.
Greider ist in Amerika aufgewachsen und jetzt zurückgekehrt, um die Brenner-Familie und alle, die seine Eltern verraten haben, zu vernichten.
Und das tut er. Ebenso gnadenlos wie jede Hauptfigur in einem (Spaghetti) Western. Der Roman ist kurz, aber sprachgewaltig, der Film eine perfekte Adaption mit minimalen Änderungen. Beide sehr zu empfehlen!
© Stefan Barth
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Das finstere Tal. Roman
Thomas Willmann
Thomas Willmann
München: Liebeskind 2010 (314 pp. - 22 cm) - ISBN: 978-3-935890-71-7 - {Es gibt weitere Ausgaben.}
Das finstere Tal [Film]
Österreich / Deutschland 2014
Österreich / Deutschland 2014
Regie: Andreas Prochaska
Drehbuch: Andreas Prochaska, Martin Ambrosch (nach dem Roman von Thomas Willmann)
Darsteller: Sam Riley (Greider), Tobias Moretti (Hans Brenner), Paula Beer (Luzi Gader), Thomas Schubert (Lukas), Carmen Gratl (Gaderin) - {Es gibt DVD bzw. BluRay, sowie eine Fassung bei youtube.}
