© by Ingo Löchel
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Sonntag, 23. März 2025
FILM - Die Western Serials (Ingo Löchel)
Die Western Serials
Als Serial wurde die Produktion von Serien-Kinofilmen in den USA bezeichnet, die wöchentlich als Vorfilme vor dem eigentlichen Hauptfilm liefen und aus mindestens 12 bis 15 Episoden bestanden.
Die einzelnen Episoden endeten zumeist mit einem Cliffhanger, so dass in der Fortsetzung kurz auf die vorangegangene Handlung eingegangen und danach der Cliffhanger aufgelöst wurde.
Zur damaligen Zeit bestand eine typische US-Samstag-Kinovorstellung bis in die 1950er Jahren hinein aus mindestens einer Episode eines Serials, einem Zeichentrickfilm, einer Wochenschau und einem Hauptfilm.
Durch den Serial-Film mit seiner offenen Handlung war der Zuschauer gezwungen, regelmäßig einmal pro Woche ins Kino zu gehen, um überhaupt die gesamte Handlung des mehrteiligen Serials mitzubekommen, egal welcher Hauptfilm danach folgte.
Am 5. März 1930 kam mit „THE LONE DEFENDER““ das erste Tonfilm-Western- Serial, produziert von dem Filmstudio MASCOT PICTURES, in die Kinos. Es war auf insgesamt 12 Episoden konzipiert und hatte eine Gesamtlänge von 217 Minuten.
In den 1930er Jahren machten Western über 50% der Serials aus. Darin dominierten unter anderem Stars wie BUCK JONES und JOHNNY MACK BROWN die Western-Serials.
Auch in den 1940er Jahren blieb die Beliebtheit des Western-Stars BUCK JONES durch die beiden Serials „“WHITE EAGLE““ (Columbia, 1941) und “RIDERS OF DEATH VALLEY“(Universal, 1941) ungebremst.
Doch Jones Karriere fand durch seinen unerwarteten Tod im Jahre 1942 ein jähes Ende, was für das Western-Genre ein herber Verlust war und sich negativ auf die Zukunft der Western-Serials auswirken sollte.
Einen ‚Ersatz’ für Buck Jones fand man in dem Schauspieler CLAYTON MOORE, der 1949 mit der TV-Serie “THE LONE RANGER““ TV- Geschichte schreiben sollte.
Moore konnte sich mit den Western-Serials “JESSE JAMES RIDES AGAIN“ (1947), „ADVENTURES OF FRANK AND JESSE JAMES“ (1948) sowie „GHOST OF ZORRO“ (1949) als Western-Darsteller für die REPUBLIC PICTURES durchsetzen.
Durch den Erfolg von TARZAN und FLASH GORDON erhöhte sich ab Mitte der 1930er Jahre jedoch auch die Anzahl der Dschungel- und Science Fiction-Serials stetig. Einen geringeren Teil machten nach wie vor die Krimi- und Mystery-Serials aus. Das änderte sich erst ab Ende der 1930er Jahre.
Im Jahr 1933 erhielt der Olympiasieger BUSTER CRABBE die Rolle des Tarzans in „TARZAN THE FEARLESS“. Mit “THE NEW ADVENTURES OF TARZAN“ folgte ein weiteres Serial mit dem Dschungelhelden, diesmal mit HERMAN BRIX in der Hauptrolle.
Mit dem Erfolg von FLASH GORDON mit BUSTER CRABBE in der Hauptrolle, setzte sich auch das SF-Serial langsam aber erfolgreich bei den Kinobesuchern durch.
Das erste Abenteuer von „FLASH GORDON“ erschien am 7. Januar 1934 in dem vom Verlag KING FEATURES gestalteten Sonntagsbeilagen und teilte sich dabei eine Sonntagsseite mit der ebenfalls von Raymond gezeichneten Abenteuer-Serie „JUNGLE JIM“.
Der neue SF-Comicheld entwickelte sich schnell zur größten Konkurrenz von „BUCK ROGERS“, einer anderen sehr beliebten SF-Comicfigur, den Flash Gordon bald in der Gunst der Leser übertrumpfte.
Mitte der 1930er Jahre kauften die UNIVERSAL STUDIOS die Rechte an Flash Gordon und produzierten mit einem Budget von 350.000 US-Dollar ein „FLASH GORDON“-Serial.
Das Film-Serial „FLASH GORDON"“ mit Buster Crabbe als Flash Gordon und Charles Middleton als Kaiser Ming war so erfolgreich, dass mit “FLASH GORDON‘S TRIP TO MARS“ (1938) und „FLASH „GORDON CONQUERE‘S THE UNIVERSE“ (1940) zwei Fortsetzungen folgten.
In den 1940er Jahren starteten mit „MYSTERIOS DOCTOR SATAN“ (1940), „ADVENTURES OF CAPTAIN MARVEL“ (1941), „BATMAN“ (1942), „THE PHANTOM“ (1942), „CAPTAIN AMERICA““(1944) und „SUPERMAN“ (1948) die Superhelden-Serials sowie mit „THE GREEN HORNET“ (1940), “THE SHADOW“ (1940), „THE GREEN HORNET STRIKES AGAIN“ (1940) und „THE SPIDER RETURNS“ (1941) auch die Krimi-Serials in den US-Kinos durch.
Ab Mitte 1940er Jahre neigte sich die Ära der Film-Serials allerdings langsam dem Ende entgegen. Im Jahre1946 drehten die UNIVERSAL PICTURES mit „THE MYSTERIOUS MR. M“ ihr letztes Film-Serial.
Zu Beginn der 1950er Jahre waren es mit REPUBLIC PICTURES sowie die die COLUMBIA PICTURES nur noch zwei Filmstudios, die die Film-Serial produzierten.
Zu dieser Zeit dominierten die SF- und Dschungelabenteuer, die im Begriff waren den Western zu verdrängen. Doch es sollten die Western-Serials sein, die bis zum Ende der Serial-Ära produziert werden sollten.
Denn am, 4. August 1956 lief mit dem Western „BLAZING THE OVERLAND TRAIL“, produziert von dem Filmstudio COLUMBIA PICTURES, das letzte Serial in den US-amerikanischen Kinos an. Damit war die Ära der Film-Serials beendet.